
Mit dem Wohnmobil zum Nordkap: Diese Route ist perfekt für 3 Wochen
Aktualisiert am: 28.11.2025
Lesedauer: 8 Minuten
Einmal die tanzenden Polarlichter mit eigenen Augen sehen… Das geht in den Herbst- und Wintermonaten in Norwegen und gehört auf jede Bucket List. Unsere Wohnmobil-Route startet in der Stadt Tromsø, die im Herzen des Nordlichtovals liegt, und führt uns bis zum Nordkap ans gefühlte Ende der Welt. Unser Ziel: Die grün schimmernden Nordlichter am norwegischen Himmel.
Beste Reisezeit für das Nordkap mit dem Wohnmobil
Hochsaison
Im Juli und August ist Hochsaison und das Wetter am Nordkap milder als zur restlichen Jahreszeit. Die Mitternachtssonne scheint zu dieser Zeit rund um die Uhr, also ideal um auch spätabends noch wandern zu gehen. Die Temperaturen liegen dann typischerweise zwischen 10 und 13 Grad, an warmen Tagen auch knapp darüber. Eine Jacke gehört trotzdem ins Gepäck, denn der Wind kann kühl werden. Vorteil der Frühsommer-Monate: Im Juni sind die Straßen in der Regel schneefrei und es sind wenigr Tourist*innen unterwegs als im Hochsommer.
Nordlichter
Die Nordlichter-Saison beginnt im September und endet im März. Achtung, es wird kalt: Minustemperaturen und Schnee sind keine Seltenheit. Die Straße zum Nordkap ist zu der Zeit für normalen Verkehr gesperrt. Nur im geführten Schneepflug-Konvoi dürft ihr dann einmal am Tag hinauffahren. Bei Sturm und Blizzards wird selbst diese Etappe abgesagt, denn Sicherheit geht natürlich vor.
Packliste
Unabhängig von der Jahreszeit gilt: Warm und wetterfest anziehen! Neben Mütze, Schal, Handschuhen und Regenjacke gehören auch gute Schuhe ins Gepäck, da ihr euch viel auf Fels und Schotter bewegt. Im Sommer kann eine Schlafmaske helfen, da es nachts nicht dunkel wird. Im Winter sind außerdem eine Thermosflasche und eine Stirnlampe Gold wert.
Mietwohnmobil fürs Nordkap mieten

Tromsø ist die Stadt, die dem Nordkap am nächsten ist. Wenn ihr eure Nordkap-Route mit dem Wohnmobil direkt in Nordnorwegen starten möchtet, ist diese Alternative für euch die beste. Wohnmobile findet ihr ganz einfach über unseren Preisvergleich, zum Beispiel von McRent und Touring Cars.
Alternativ könnt ihr euch auch ein Wohnmobil in Hamburg mieten und von Norddeutschland aus mit der Fähre oder über den Landweg nach Skandinavien fahren (dazu im nächsten Abschnitt mehr).
Gut zu wissen: Wohnmobilvermieter wie Touring Cars sind auf die niedrigen Temperaturen eingestellt. Die Fahrzeuge sind in den Monaten grundsätzlich mit Heizung und Winterbereifung ausgestattet, teilweise müsst ihr Schneeketten hinzubuchen und euch darauf einstellen, dass ihr öfters die Gaskartuschen wechseln müsst.
Anreise und Routen: mit dem Wohnmobil zum Nordkap

Von Mitteleuropa sind es rund 3000 Kilometer bis zum Nordkap. Viele kombinieren die Route mit anderen Zielen in Skandinavien und durchqueren Dänemark und Schweden auf dem Landweg. Plant dafür genug Zeit ein, fahrt nie übermüdet und rechnet immer damit, dass ihr mit dem Wohnmobil nicht so schnell vorankommt wie mit einem Auto.
Alternativ verkehren Fähren von Deutschland nach Schweden oder Norwegen. Ihr könnt zum Beispiel ein Wohnmobil in Hamburg mieten und in Kiel die Fähre Richtung Oslo nehmen. Welche Route zum Nordkap mit dem Wohnmobil für euch die beste ist, hängt von eurem Budget und eurer Zeit ab.
Die Straßen in Norwegen sind gut ausgebaut; ab Olderfjord führt die durchgehend asphaltierte E69 direkt bis ans Nordkap. Tankt auf jeden Fall rechtzeitig! Nördlich des Polarkreises werden Ortschaften selten; letzte Tankstellen vor dem Nordkap liegen zum Beispiel in Lakeselv oder Honningsvåg.
Mit dem Wohnmobil zum Nordkap: die Route auf einen Blick
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Route
Tromsø – Lyngenfjord – Alta – Hammerfest – Nordkap – Honningsvåg – Karasjok – Tromsø
Länge
ca. 1400 km
Empfohlene Reisedauer
zwei bis drei Wochen
1. Start der Nordkap-Route: Wohnmobil-Abholung in Tromsø

Wir holen unser Wohnmobil in Tromsø ab, der größten Stadt in Nordnorwegen. Das hübsche Flecken Erde wird gerne auch als Nordlicht-Hauptstadt bezeichnet – der perfekte Ausgangspunkt für unsere arktische Wohnmobil-Route zum Nordkap. Von Bergen und Fjorden umgeben, liegt die Stadt mit knapp 75.000 Einwohner*innen unglaublich idyllisch. Nach dem Flug bietet es sich an, sich erst einmal in der Stadt mit Ihren kleinen Gässchen und bunten Häusern ein bisschen die Beine zu vertreten. Die berühmte Eismeerkathedrale aus den 1960er Jahren ist genauso interessant wie das Polaria-Museum mit Ausstellungen zur Polarforschung.
Um die Polarlichter zu sehen, gehts rauf auf den 420 Meter hohen Storsteinen, der über Tromsø thront. Dorthin bringt euch die Fjellheisen-Seilbahn, die im 30-Minuten-Takt hinauf (und natürlich auf wieder hinunter) fährt. Bereits von der Kabine aus bietet sich euch ein fantastischer Panoramablick über die Stadt und die dahinterliegenden Inseln. Und dann heißt es: Fotoapparat zücken oder einfach innehalten und staunen, wenn sich die grün leuchtenden Polarlichter über der Stadt ausbreiten.
2. Lyngenfjord-Region: ein Paradies für Wintersport

Die hübsche Lyngenfjord-Region könnte glatt einem Bilderbuch entsprungen sein: Grüne Täler mit üppigen Wäldern, riesige Gletscher und die kleinen Ausläufer von Fjorden prägen die Landschaft nordöstlich von Tromsø. Die Lyngenalpen, eine 90 Kilometer lange Gebirgskette, ist ein Paradies für Wintersport. Wenn ihr euch hier die Skier anschnallt, könnt ihr den Polarlichtern regelrecht entgegen segeln. Am Reisafjord bei Sørkjosen seht ihr die Polarlichter gleich doppelt: nämlich einmal am Himmel und einmal im glasklaren Wasser des kleinen Fjords.
Unbedingt einen Besuch abstatten solltet ihr dem Reisa-Nationalpark mit seinen sprudelnden Wasserfällen, riesigen Canyons und zahlreichen Gletschertöpfen. Neben der beeindruckenden Landschaft findet ihr hier seltene Pflanzen- und überraschend viele Greifvogelarten, wie zum Beispiel Turmfalken und Steinadler. Kulinarisch hat die Region auch einiges zu bieten. Neben dem Lyngen-Lamm und den frischen Lyngen-Shrimps solltet ihr unbedingt die regionalen Pilze und Beeren probieren.
3. Alta: Pulverschnee, Wale und Nordlicht-Jagd

Die nächste Station auf unserer Wohnmobil-Tour durch Norwegen ist das Städtchen Alta mit circa 20.000 Einwohnern. Direkt unter dem Nordlichtoval gelegen, ist die Chance auf Polarlichter hier besonders groß. Kein Wunder, dass in Alta das erste Nordlicht-Observatorium der Welt gebaut wurde – seit Ende des 19. Jahrhunderts wird das geheimnisvolle Naturspektakel hier schon erforscht.
Unser Tipp: Das Wohnmobil für eine Weile gegen einen Hundeschlitten oder ein Schneemobil eintauschen und dem Nordlicht durch den Pulverschnee hinterher rasen. Alternativ kann man sich auch auf dem romantisch-steillen Altafjord auf Walsafari begeben. Von November bis Januar ist die Chance besonders groß, den riesigen Meeressäugern zu begegnen.
4. Hammerfest: die (fast) nördlichste Stadt der Welt

Hammerfest liegt auf der Halbinsel Kvalø, die man über eine bildschöne Küstenstraße erreicht. Dort angekommen, staunt man erst einmal nicht schlecht: Überall in dem Örtchen scheinen euch Eisbären-Statuen entgegenzublicken. Die pelzigen Tiere gelten als das Wappentier der Stadt. Im Eisbärenclub könnt ihr euch sogar während einer Zeremonie zum Mitglied küren lassen! So eine Reise zum Nordkap mit dem Wohnmobil führt manchmal zu den verrücktesten Orten der Welt.
Und wo geht es jetzt zu den Polarlichtern? Etwa zehn Minuten von Hammerfest entfernt liegt die kleine Bucht Kirkegårdsbukta, die trotz der Temperaturen ein bisschen für Südsee-Flair sorgt. Wenn sich hier die grün-violetten Lichtschleier über den Himmel ziehen und im Atlantik spiegeln, ist das ein ganz besonderes Gefühl.
In Hammerfest gibt es einen Campingplatz, der richtig idyllisch direkt am Wasser liegt. Von hier aus blickt man auf die grünen Hügel, die mit den bunten Häuschen der Einwohnerinnen und Einwohner dekoriert sind.
5. Mit dem Wohnmobil weiter zum Nordkap: Route über die Küstenstraße E69

Wir sind unglaublich froh, dass wir mit dem Wohnmobil so flexibel unterwegs sind. Denn wenn man entlang der Küstenstraße E69 fährt, die sich am Porsangerfjord entlang schlängelt, würde man am liebsten alle paar Minuten anhalten. Grüne Berge am Horizont und glasklare Fjorde begleiten die Fahrt und geben wunderschöne Fotomotive ab.
Dann ist es endlich soweit: Durch den fast 7.000 Meter langen Nordkaptunnel geht es durch das Meer hindurch auf die Insel Magerøya. An seiner tiefsten Stelle ist der Tunnel zur Nordkap-Insel 212 Meter unter dem Meeresspiegel gelegen! Für etwa drei Kilometer geht es mit neun Prozent Gefälle abwärts in die Tiefe und wieder nach oben. Abenteuerlich!
6. Auf zum Nordkap mit dem Wohnmobil: das gefühlte Ende der Welt

Endlich angekommen! Das beschreibt wohl am besten das Gefühl, das einen überkommt, wenn man auf dem 300 Meter hohen Nordkap-Plateau über dem Meer steht. Hier, am nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes treffen der Atlantische und Arktische Ozean aufeinander – und das ist ein aufregendes Gefühl. Zwar werdet ihr diesen Ort selten für euch alleine haben, aber dennoch breitet sich hier eine geradezu ehrfürchtige Ruhe aus.
Wegen seiner Lage gehört das Nordkap zu den Orten auf der Welt, von denen aus man die Polarlichter dank der Breitengrade besonders gut sehen kann – wenn man dem stürmischen Wind aushält! Aufwärmen könnt ihr euch im Besucherzentrum, wo ihr unbedingt den kurzen Einführungsfilm anschauen solltet. Wusstet ihr zum Beispiel, dass ihr am Nordkap in innerhalb von 15 Minuten alle Jahreszeiten durchleben könnt?!
7. Honningsvåg: Fisch, Fisch und nochmal Fisch

Als kleiner Zwischenstopp nach dem beeindruckenden Tag am Nordkap bietet sich Honningsvåg an. In dem verschlafenen Örtchen scheint die Zeit stillzustehen – wären da nicht die vielen Tourist*innen, die sich auf die Reise zum Nordkap vorbereiten. Gerade einmal 2800 Einwohner*innen sind hier zu Hause und vor allem in der Fischerei tätig. Dementsprechend herrlich frisch schmecken die Meerestiere in den örtlichen Restaurants. Unbedingt probieren!
Wenn ihr euch traut, könnt ihr den Abend in der berühmten Eis-Bar Artico ausklingen lassen. Keine Sorge: Am Eingang wird Ihnen eine dicke Jacke angeboten. In der Kunstgallerie Once upon a time erfahrt ihr liebevolle Art und Weise etwas über die bewegte Geschichte des kleinen Örtchens. Bis auf die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg der gesamte Ort zerstört – dem schneeweißen Gebäude solltet ihr aus diesem Grund unbedingt einen Besuch abstatten.
8. Karasjok: Lernt die Sami kennen

Der Rückweg unserer Nordkap-Route mit dem Wohnmobil führt uns über die Kommune Karasjok, die Hauptstadt der Sami. Die norwegischen Ureinwohner*innen haben sich inmitten der menschenleeren Wildnis einen Ort mit mittlerweile 3.000 Einwohner*innen aufgebaut. Nicht alle davon sind Samis, aber Karasjok ist eindeutig von samischer Kultur geprägt. Hier tagt regelmäßig das Sami-Parlament, es gibt eine Bibliothek für samische Literatur und ein Museum, das Besuchern die Geschichte und Kultur der Ureinwohner*innen näherbringt. Außerdem gibt es hier eine Radiostation, die landesweit in samischer Sprache sendet.
Wenn man durch das ruhige Örtchen wandert (das übrigens gerade einmal 20 Kilometer von der finnischen Grenze entfernt liegt) trifft man immer wieder auf die Sami in ihren rot-blauen Trachten. Besonders empfehlenswert ist der Lehrpfad Ássebákti etwas außerhalb des Ortes. Inmitten der menschenleeren Tundra fühlt man sich fast ein bisschen wie im Wilden Westen. Begleitet werden wir auf unserem Weg immer wieder von grasenden Rentieren. Die scheinen sich hier besonders wohlzufühlen.
9. Ende der Nordkap-Route: mit dem Wohnmobil zurück nach Tromsø

Unsere Wohnmobil-Tour durch Norwegen neigt sich dem Ende zu. Aber nur fast! Zurück nach Tromsø sind es noch einmal sportliche acht Stunden Fahrt, die uns allerdings über die malerische Inlandsstraße E46 führt. Hier fühlt man sich ein bisschen wie der letzte Mensch auf Erden – weit und breit ist keine Menschenseele zu sehen (außer vielleicht das ein oder andere Rentier, das gemächlich über die Landstraße stapft). Hier gilt definitiv: Der Weg ist das Ziel!
Entlang der Inlandstraße werdet ihr immer wieder kleine Campingplätze finden, die zum Teil in herrlicher Natur direkt am Wasser liegen. Da das Wildcampen in Norwegen nur mit Zelt und ohne Fahrzeug gestattet ist, dürft ihr hier leider mit dem Wohnmobil nur am Straßenrand auf unkultiviertem Land parken. Da die E46 allerdings nicht viel befahren und von hohen Bäumen eingerahmt wird, fühlt sich hier selbst das Freistehen am Straßenrand ziemlich idyllisch an.

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