
Westküste der USA mit dem Wohnmobil: Diese Rundreise verbindet alle Highlights
Aktualisiert am: 02.12.2025
Lesedauer: 16 Minuten
Ihr könnt euch nicht entscheiden, ob ihr euren Urlaub lieber an kilometerlangen Stränden, in aufregenden Metropolen oder in spektakulären Nationalparks verbringen möchtet? Dann können wir euch eine Rundreise entlang der USA-Westküste mit dem Wohnmobil wärmstens ans Herz legen. Wir waren dort für dreieinhalb Wochen unterwegs und sind einmal die Küste hinunter und dann in den Südwesten gefahren. Los geht die Route in der wohl entspanntesten Stadt im Westen der USA: San Francisco.
Kurzinfos: Westküste USA mit dem Wohnmobil
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Route
San Francisco – Los Angeles – Joshua Tree Park – Grand Canyon – Monument Valley – Page – Arches – Bryce Canyon – Zion National Park – Las Vegas – Death Valley – Visalia / Sequoia National Park – Yosemite National Park – San Francisco
Strecke
2.400 Meilen (ca. 3.862 km), circa 45 Stunden reine Fahrzeit
Empfohlene Reisedauer
Drei Wochen, noch besser sind vier
Beste Reisezeit
Die Zwischensaison von Mai bis Juni und September bis Oktober ist optimal, denn dann sind die Campingplätze und Nationalparks nicht so voll. Wir waren im Oktober an der Westküste unterwegs und hatten dort in den Küstenstädten rund 25 Grad und in den Nationalparks im Inland 30 Grad. Trotzdem Jacke einpacken: In der Wüste kann es nachts kalt werden!
Wohnmobil-Tipp
Der Cruise America C-25 ist auf vier Personen ausgelegt; eine Nummer kleiner und perfekt für zwei Personen ist das Modell C-21. Checkt die Preise für euer Reisedatum auf CamperDays und vergleicht ganz einfach Angebote und Vermieter miteinander.
Westküste der USA mit dem Wohnmobil: Tipps für eure Rundreise

Klimaanlage und Heizung werden im Wohnmobil über zwei Kontrolleinheiten gesteuert; fragt im Zweifel an der Mietstation nach, falls ihr euch unsicher seid.
Die Dumping Fee (jemand leert gegen eine Gebühr eure Wohnmobil-Toilette) könnt ihr euch leicht sparen. Das ist keine Raketenwissenschaft, sondern kostet nur etwas Überwindung. Ein Paket Einweghandschuhe sind eine gute Investition, um an den Dumping Stations „sauber“ zu arbeiten.
Prüft vor dem ersten Tankstellenbesuch, wo der Einfüllstutzen ist. Außerdem gut zu wissen: In den USA zahlt ihr anders als in Deutschland vor dem Tanken. Anschließend wird die Zapfsäule freigeschaltet und ihr könnt für den gewünschten Beitrag tanken.
Besorgt euch vorab Feuerholz, um unter sternenklarem Himmel ein Lagerfeuer zu machen. Aber Achtung: Mitnahme von Feuerholz nach Kalifornien, welches nicht aus Kalifornien kommt, ist nicht gestattet (und wird an Mautstellen streng kontrolliert).
Wenn ihr im Nationalpark übernachtet, sollte immer ausreichend Bargeld in kleinen Scheinen dabeihaben, da ihr dort kein Geld wechseln könnt. Die Zahlung mit Karte ist teilweise nicht möglich.
Wenn ihr mehr als zwei Nationalparks besuchen möchtet, ist der Nationalpark-Pass für 80 $ eine gute Investition. Schon nach einem Besuch von mehr als zwei Nationalparks spart ihr Geld.
Fahrt nicht zu viele Meilen pro Tag, sondern legt lieber mal eine Pause mehr ein. Rund 200 Kilometer pro Tag sind ein guter Richtwert, wenn ihr nicht zu viel Zeit im Wohnmobil verbringen möchtet.
Wir haben uns für unsere Reise eine eSIM-Karte für die USA gekauft. Einige Campingplätze sind nämlich nur telefonisch erreichbar. Außerdem könnt ihr mit genug Datenvolumen auch noch kurzfristige Online-Buchungen machen, wenn ihr mal kein WLAN auf den Campingplätzen haben solltet. Solltet ihr gerade in der Hochsaison in die Situation geraten, dass euer gewünschter Campingplatz voll ist, könnt ihr mit dem Smartphone so direkt nach Alternativen suchen, ohne erst auf gut Glück zum nächsten Campingplatz zu fahren. eSim-Karten sind besonders praktisch, wenn ihr alles bequem digital organisieren möchtet. Karten mit 3 GB für 30 Tage gibt es schon ab 10 Euro, 10 GB (meine Empfehlung) kosten 26 Euro.
Unser Reise-Tipp:
Die digitale eSIM für mehr als 160 LänderFür alle, die viel unterwegs sind
eSIMs sind unglaublich praktisch, wenn ihr viel unterwegs seid. Ihr müsst keine physischen SIM-Karten mehr austauschen, sondern erledigt alles komplett digital. Die Installation ist kostenlos, ihr zahlt nur das Datenpaket – ohne Abo, ohne automatische Verlängerung

Westküste der USA mit dem Wohnmobil: Unsere Route für 3 Wochen
San Francisco: Cable Cars, Flower Power und Seelöwen

Unsere Rundreise an der Westküste der USA beginnt in San Francisco. Dort geht es noch nicht direkt zur Wohnmobilstation, denn in Nordamerika dürft ihr euer Wohnmobil nicht direkt am Tag der Ankunft abholen. Das hat Sicherheitsgründe: Nach dem langen Flug und der Zeitverschiebung sitzt schließlich niemand ausgeruht hinter dem Steuer. Ein Glück, dass San Francisco zu den schönsten Städten der Welt gehört. Ein bis zwei Tage solltet ihr für die Stadt unbedingt einplanen, denn hier gibt es jede Menge zu sehen. Ich habe mich jedenfalls direkt in die Stadt verliebt.
Meine persönlichen Highlights:

Kauft euch ein Ticket für die Fahrt mit den berühmten Cable Cars. Mit der Strecke Powell-Mason gelangt ihr am schnellsten zu den Anlegestellen, auf der Strecke Powell-Hyde seht ihr aber mehr, weil es über viele Hügel geht. Die Cable Cars können übrigens nicht rückwärts fahren, daher werden die Wagen am Endbahnhof Powell Street von Hand mithilfe einer Drehscheibe gewendet.
Gönnt euch ein gutes und günstiges Mittagessen in Chinatown und spaziert von dort aus hinunter zum Pier. Hier lassen sich die süßen – und lauten – Seelöwen die Sonne auf den Bauch scheinen. Die Tiere besetzen die Docks von Januar bis Juli und auch sonst, wenn sie mal ein Sonnenbad nehmen wollen.
Haight war für mich das schönste Viertel in Dan Francisco: Blickt vom Alamo Square Park hinunter auf das Zentrum und stattet den pastellfarbenen Painted Ladies einen Besuch ab. Anschließend bummeln wir noch durch die vielen alternativen Mode- und Plattenläden und fühlen uns an der geschichtsträchtigen Kreuzung Haight & Ashbury wie in den 1960ern.
Unbedingt einen Halt einlegen solltet ihr an der weltberühmten Lombard Street, deren acht Serpentinen sich ihren Weg vorbei an Blumenbeeten bahnen. Die Straße war damals mit einem natürlichen Gefälle von 27 % zu steil für Autos und wurde deswegen verändert.
Ihr wolltet immer schonmal über die Golden Gate Bridge fahren? Dann ist jetzt euer großer Moment gekommen! Gut zu wissen: Für die Maut auf der südlichen Fahrbahn werden die Nummernschilder elektronisch abgelesen. Wenn ihr lieber Fotos vom Ufer aus machen wollt, dann ist der Presidio-Park im Norden der beste Ort dafür.
Vor San Francisco liegt mit Alcatraz das berüchtigtste ehemalige Gefängnis der USA. Die Gefängnisinsel erreicht ihr vom Pier 33 aus; auf der Insel angekommen geht es zur Spitze zu Fuß weiter – oder alternativ mit der Tram. Plant mindestens zwei bis drei Stunden für euren Besuch ein und kümmert euch mindestens zwei Wochen vorher um Tickets, denn spontan vor Ort wird es schwierig.
Pacific Highway: Fahrt entlang der USA-Westküste mit dem Wohnmobil

Nach zwei vollen Tagen Akklimatisierung war unsere Vorfreude riesengroß, endlich losfahren zu können. Es gibt zwei gute Möglichkeiten aus der Stadt zu Vermietstation zu kommen – Uber und BART. Wir haben für die einfache Uber-Fahrt rund 75 $ gezahlt. Das ist viel, aber so ist man schnell da und muss nicht noch umständlich mit den Koffern im Zug quer durch die Bay-Area pendeln. An der Mietstation angekommen, werden wir von unserem Vermieter in aller Ruhe eingewiesen. Nach knapp einer Stunde geht die Reise für uns los – California, here we come! Wir gewöhnen und ganz schnell an unser Mietwohnmobil, denn die Straßen in den USA sind breit und hervorragend ausgebaut.
Keine Reise durch Kalifornien wäre komplett ohne eine Fahrt über den legendären Highway 1. Die Panoramastraße schlängelt sich über mehrere tausend Kilometer an der Pazifikküste entlang. Auf dem vielleicht schönsten Abschnitt zwischen San Francisco und Los Angeles reiht sich ein Highlight an das nächste. Es lohnt sich definitiv, einige Zwischenstopps einzuplanen.
Big Sur: Tag 2 auf dem Pacific Highway

Auf der weiteren Fahrt entlang der USA-Westküste ist der Blinker unseres Wohnmobils quasi dauerhaft gesetzt. Wir schlendern durch die hübsche Kleinstadt Camel-by-the-Sea, fahren über die fotogene Bixby Bridge und verlieben uns Hals über Kopf in die wildromantische Landschaft des Big Sur. Für etwas Abkühlung sorgen die vielen weiten Sandstrände, die immer wieder am Fenster vorbeisausen. Unglaublich schön (aber gerade in der Hauptsaison auch sehr überlaufen) ist der Julia Pfeiffer Beach im gleichnamigen State Park. Wir setzen uns auf den Sand und sehen in der Ferne tatsächlich einen Wal in der Ferne! Schöner kann der zweite Tag auf dem Pacific Highway kaum enden.
Los Angeles: Welcome to Hollywood

L.A. ist keine Stadt für die Liebe auf den ersten Blick – schon gar nicht, wenn man mit dem Mietwohnmobil unterwegs ist. Das Stadtbild ist geprägt von staubgeplagten Freeways, dazwischen hektisches Großstadtgewusel. Wir lassen das Fahrzeug daher lieber stehen und erkunden die größte Stadt an der Westküste der USA lieber ohne Wohnmobil. Und siehe da: Zwischen Autobahnen und Wolkenkratzern finden wir tolle Museen, hippe Restaurants und historische Gebäude.
Haupt-Tourismus-Magnet ist natürlich das im Nordwesten der Stadt gelegene Hollywood mit dem Walk of Fame. Den lassen wir aber links liegen und fahren stattdessen hinauf zu den Vistapoints. Den schönsten Ausblick auf die Stadt (inklusive Hollywood Sign) habt ihr vom Griffith Observatorium aus – besonders in den Abendstunden, wenn die Sonne die Stadt in ein leuchtendes Rot raucht. Alternativ könnt ihr auch mit dem Wohnmobil auf den Mulholland Drive entlang bis zum Hollywood Bowl Overlook fahren.
An heißen Tagen gibt es in Los Angeles kaum einen besseren Ort als den Venice Beach. Wir holen uns ein Eis auf die Hand, sehen den Skater*innen zu und spazieren anschließend zwischen Palmen bis zum Santa Monica Pier. Hier startet die legendäre Route 66, die bis nach Chicago führt – und der wir im Laufe unserer Wohnmobil-Rundreise auch noch früh genug begegnen werden.
Joshua Tree National Park: sternenklare Camping-Nächte

Nach einer kleinen Pause geht es heute endlich wieder auf die Straße! Wir winken der Westküste und ihren Traumstränden mit einem weinenden Auge zum Abschied, aber freuen uns gleichzeitig auf das, was vor uns liegt: die unendlichen Weiten des amerikanischen Südwestens. Im Joshua Tree National Park zwischen der Sonora- und der Mojave-Wüste zeigen wir das erste Mal unseren Nationalpark-Pass vor. Die Joshua-Palmlilien, die riesigen Kakteen und die schroffen Felsformationen sind das perfekte Gegenmittel zum trubeligen Los Angeles.
Und das Beste: Hier gibt es gleich neun Campingplätze, auf denen ihr euch einquartieren könnt. Das solltet ihr auch unbedingt tun, denn die sternenklaren Nächte in Joshua Tree sind unfassbar schön! Nur die Plätze Cottonwood und Black Rock haben Trinkwasser und Toiletten mit Wasserspülung. Indian Cove und Black Rock nehmen für Oktober bis Mai Reservierungen an, bei den anderen gilt das Prinzip „First-come-first-serve“. Also: früh dort sein!
Achtung, Geheimtipp: Salton Sea und Salvation Mountain

Südlich des Joshua-Tree-Nationalparks erwartet uns ein echter Geheimtipp. Der Salton Sea ist Kaliforniens größter Binnensee, der mitten in der Wüste liegt. Der Wasserspiegel des künstlichen Sees, der keinen natürlichen Abfluss hat, liegt 67 Meter unter dem Meeresspiegel, und sein Wasser ist um 30 % salzhaltiger als der Pazifik. Wenn man hier, zwischen alten Autowracks und verblassten Werbeschildern, steht, kann man kaum fassen, dass diese Gegend mal ein beliebter Ferienort war. Fast geisterhaft wirkt diese Gegend in Kalifornien.
Ein noch seltsamerer Anblick ist der Salvation Mountain nahe dem Ostufer des Sees. Die Vision des Künstlers Leonard Knight ist ein 15 Meter hoher, bunt mit Acrylfarbe bemalter Hügel aus angerührtem Lehm. Das Projekt befindet sich in Niland, rund drei Meilen östlich des Highway 111, zu erreichen über die Main Street und die Beal Road. Wir laufen über die Yellow Brick Road bis hinauf auf den Berg und lassen unseren Blick über die menschenleere Wüste schweifen. Von all den Orten auf unserer Rundreise hat mich dieser nachhaltig am meisten beeindruckt.
Route 66: mit dem Wohnmobil auf der Mother Road

Am Anfang haben wir es kaum bemerkt, aber plötzlich befinden wir uns mitten auf der historischen Route 66. Orte wie Seligman und Williams reihen sich auf der legendären Straße aneinander und werben ganz offensichtlich mit der Lage an der Mother Road. Was es hier zu sehen gibt? Souvenirläden mit Neonschildern, Tankstellen mit Oldtimern und nostalgische Diner, in denen Burger und Milchshakes serviert werden. Ein bisschen kitschig, aber irgendwie auch kultig. Wir verbringen jedenfalls Stunden damit, in den Souvenirshops nach Mitbringseln zu suchen.
Tipps für einen Abstecher (falls ihr etwas mehr Zeit oder keine Lust auf die Route 66 habt):
Sedona liegt am südlichen Ende des Oak Creek Canyon zwischen orangeroten Felsen und übt eine magische Anziehungskraft auf Künster*innen und New-Age-Anhänger*innen aus. Besonders spirituell fühlt sich der Ort für uns nicht an, aber die traumhafte Lage und die umliegenden Schluchten sind perfekt zum Wandern und Mountainbiken.
Jerome ist eine historische Minenstadt und liegt direkt am Hang des Cleopatra Hill. Die schäbig-schicke Geisterstadt wurde sorgfältig und liebevoll restauriert, heute beherbergen die Gebäude kleine Galerien, Restaurants, B&Bs und Weinläden.
Grand Canyon: zu Besuch in der größten Schlucht der Welt

Heute steht für uns ein absolutes Highlight der dreiwöchigen Wohnmobil-Westküsten-Rundreise durch die USA auf dem Plan. Als wir vor den beeindruckenden Schluchten des Grand Canyons stehen, fühlen wir uns so als würden wir auf ein Gemälde schauen. Besonders beeindruckend ist die Wanderung über den Bright Angel Trail, der hinunter in die Tiefen des Gebirges führt. Gut zu wissen: Neben ordentlichen Wanderschuhen solltet ihr auf jeden Fall genug Wasser im Rucksack haben. Viele Reisende unterschätzen die Mittagshitze, wandert also am besten schon früh in den Morgenstunden los.
Mit dem Mather Campground und dem Trailer Village RV Campground findet ihr gleich zwei Campingplätze im Nationalpark, die das ganze Jahr über geöffnet haben. Vor allem in der Hochsaison lohnt sich eine Reservierung! Ansonsten könnt ihr auf dem Desert View Campground euer Glück versuchen, der ohne Reservierung nach dem Forst-come-first-serve-Prinzip vergeben wird. Der freie Blick auf die Milchstraße in der Nacht ist ein echtes Highlight.
Page und Lake Powell: Hier beginnt Canyonland

Unsere Route durch den Westen führt uns immer weiter durch den Staat Arizona. Obwohl die leuchtend roten Felsen und weiten Wüstenlandschaften uns schon seit einer ganzen Weile begleiten können wir uns daran einfach nicht sattsehen.
Obwohl die Kleinstadt Page, die wir als nächsten Zwischenstopp auf unserer Route ansteuern, gerade einmal 7.000 Einwohner*innen hat, tummeln sich hier jede Menge Menschen. Kein Wunder: In der Gegend rund um die Wüstenstadt gibt es so viele Naturwunder zu sehen, dass ein halber Tag unmöglich ausreicht, um sich alles in Ruhe anzusehen. Deswegen steuern wir für heute erst einmal den Parkplatz am unwirklich schönen Horseshoe Bend an. Der Kontrast zwischen dem strahlend blauen Wasser und den orangeroten Felsen ist ein Träumchen.
Der berühmte Lower Antelope Canyon ist leider komplett überlaufen, aber lohnt sich trotzdem, wenn ihr Zeit und Ruhe mitbringt. Frühes Aufstehen wird hier aber ausnahmsweise enttäuscht, denn am Morgen steht noch keine Sonne im Canyon, beziehungsweise fehlt der richtige Winkel, um die besten Farbverläufe zu sehen. Die besten Zeiten sind zwischen 14 und 16 Uhr.
Monument Valley: kitschig, aber traumhaft schön

Wenn es um eine Wohnmobil-Rundreise an der Westküste der USA geht, darf eine Sehenswürdigkeit unter keinen Umständen fehlen: Monument Valley war in so ziemlich jedem US-Westernfilm der heimliche Star. Und das völlig zurecht! Als wir mit dem Camper auf die leuchtenden Tafelberge zufahren, fühlen wir uns wie Cowboys (und Girls) auf vier Rädern. Es könnte kaum kitschiger sein und ist doch traumhaft schön. Wenn die Sonne abends langsam über dem Horizont steigt und die Felsen des Monument Valley zu glühen beginnen, wissen wir wieder, warum wir so gerne in der Natur campen.
Arches National Park: zwischen Sandsteinbögen und Felsformationen

Arches ist einer der schönsten Nationalparks im Südwesten der USA und wartet mit der größten Konzentration an Sandsteinbogen weltweit auf. Bei der letzten Zählung waren es mehr als 2000 Stück, die zwischen eins bis hundert Meter hoch sind. Viele Formationen erreicht ihr über asphaltierte Straßen oder kurze Spazierwege und den Großteil des Parks könnt ihr entspannt innerhalb eines Tages besichtigen. Zu den Highlights gehören ohne Frage Balanced Rock, der Delicate Arch, der Landscape Arch und die Window Arches.
Bryce Canyon und Zion: die zwei schönsten Nationalparks

Mit einer (für amerikanische Verhältnisse) kurzen Fahrt von zwei Stunden geht es für uns weiter zum Bryce Canyon National Park. Der Nationalpark gehört zum gigantischen Grand Starcase-Escalante National Monument und liegt auf 2400 Metern Höhe. Wind, Eis und Wasser haben hier ein bildschönes Labyrinth aus hohen Felsnadeln geschaffen. Je nach Lichteinfall leuchten die turmartigen Sandstein- und Basaltsäulen in allen erdenklichen Rot- und Orangetönen. Der Blick vom Bryce Point auf das Amphitheater ist besonders beeindruckend.

Wir lassen die Hoodos hinter uns uns fahren weiter zum Zion National Park 128 Kilometer weiter westlich. Bereits die Anfahrt über den Zion Canyon Scenic Drive gibt immer wieder den Blick auf die roten Sandsteinfelsen frei. Dort angekommen, packen wir direkt die Wanderschuhe aus: Wer den Angel's-Landing-Trail wählt, wandert in ungeahnte Höhen mit fantastischen Aussichten. Auf dem (nassen) Boden der Tatsachen bleibt ihr, wenn ihr euch für den Weg durch die engen, jahrhundertealten Canyons (Zion Narrows) entscheidet. Informiert euch vorab aber unbedingt über die Sicherheitsvorkehrungen und das passende Equipment. Je nach Jahreszeit kommt ihr auf diesem Weg nur schwimmend voran; am besten organisiert ihr euch für die Wanderung einen ortskundigen Guide.
Las Vegas: eine Oase mitten in der Wüste

Kaum zu glauben, dass von unserer Rundreise durch den Westen der USA schon mehr als die Hälfte um ist. Die Zeit vergeht im Wohnmobil wirklich wie im Flug. Es fühlt sich fast ein bisschen eigenartig an nach den wilden Landschaften und naturbelassenen Campingplätzen in die wohl künstlichste Stadt der Welt einzufahren. Las Vegas begrüßt uns mit blinkenden Schildern und kuriosen Hotels. Was für ein Kontrast! Wir quartieren uns allerdings nicht in einem der skurrilen Themenhotels, sondern auf dem RV Park vor dem Circus, Circus ein. Der ist zwar etwas in die Jahre gekommen, liegt aber so nah am Las Vegas Strip wie kein anderer Campingplatz.
Wohin zuerst? Ohne festen Plan lassen wir uns in der glitzernden Wüstenmetropole einfach treiben. Wir gewinnen Geld beim Black Jack – und verlieren mindestens die Hälfte davon beim Roulette. Aber hey, wer nicht wagt, der nicht gewinnt (oder so ähnlich). Am Ende des Abends finden wir heraus, dass Carlos Santana in einem der Hotels ein Konzert gibt, landen bei einer Zaubershow und schauen einem Pärchen dabei zu, wie es von einem Elvis-Imitator getraut wird. Nichts ist unmöglich in Las Vegas.
Death Valley: Sanddünen und Salzseen

Genug gespielt! Noch etwas wackelig auf den Beinen geht es heute zum wohl extremsten Ort im Westen der USA. Unsere Rundreise führt uns von Nevada wieder zurück in den Golden State Kalifornien – und zwar zum heißesten bewohnten Ort der Welt! Bis zu 56 Grad wurden in der staubtrockenen Wüste schon gemessen. Die Hitze bringt aber auch etwas Schönes mit sich: Die leuchtenden Sanddünen und Salzseen sind unglaublich faszinierend. Außerhalb der Hochsaison, wenn es nachts abkühlt, erlebt ihr auf den teilweise sogar kostenlosen Campingplätzen unglaublich sternenklare Nächte.
Sequoia National Park: Campen zwischen Baumriesen

Nach der staubtrockenen Hitze tut das kalifornische Wetter richtig gut: Mit dem Wohnmobil geht es wieder zurück an die Westküste der USA. Nächster Halt: Sequoia National Park! Hier schauen alle staunend in die Baumkronen. Grund dafür ist der General Sherman Tree, der mit 84 Metern Höhe und 31 Metern Umfang als voluminösester lebender Baum der Erde gilt. Es ist ein ganz besonderes Gefühl zwischen den gigantischen Küstenmammutbäumen wandern zu gehen, denn trotz der vielen Besucher*innen ist es hier unglaublich still.
Der Sequoia National Park ist einer der wenigen Nationalparks, die nicht auf Wohnmobile ausgelegt sind. Somit muss man sich seine Plätze schon suchen, um die bis zu 3000 Jahre alten Bäume in Ruhe betrachten zu können. Campingplätze gibt es aber trotzdem, zum Beispiel den Ledgepole Campground Upper Loop, geöffnet von März bis September
Yosemite National Park: ein Muss für Nationalpark-Fans

Bevor es wieder zurück nach San Francisco geht, beenden wir unsere Rundreise durch den Westen der USA mit einem richtigen Nationalpark-Highlight. Donnernde Wasserfälle und steile Felswände aus Granit rahmen das Yosemite-Valley ein und kreieren eine regelrechte Bilderbuch-Landschaft. Der Nationalpark ist nicht nur ein Muss für Foto- und Naturfans, sondern auch ein Mekka für Bergsteiger*innen und alle, die gerne klettern gehen. Wer den tausend Meter hohen El Capitan bezwingt, kann sich selbst auf die Schulter klopfen.
San Francisco Bay: Ende der Wohnmobil-Rundreise an der Westküste der USA

Wir lassen den Morgen im bildschönen Yosemite Valley ruhig angehen und brechen nach dreieinhalb Wochen Westküste USA wieder Richtung San Francisco auf. Noch einmal gut fünf Stunden Fahrt sind es bis zur San Francisco Bay. Die Coyote Point Recreation Area eignet sich wunderbar als letzte Übernachtungsmöglichkeit bevor es am nächsten Tag zum Flughafen geht. Auf den Stellplätzen direkt am Wasser beobachten wir die Windsurfer*innen am Strand und die Flugzeuge in der Ferne beim Landeanflug. Keine Sorge: Ruhig ist es hier trotzdem.
Das war sie, unsere Rundreise mit dem Wohnmobil an der Westküste der USA. Wenn ihr jetzt richtig Lust bekommen habt, solch einen Trip selber einmal auszuprobieren, dann schaut doch mal auf unserem Wohnmobil-Preisvergleich vorbei. Dort findet ihr verschiedene Camper an zahlreichen Stationen in den USA – von San Francisco über Los Angeles bis nach Las Vegas. Unser Routenvorschlag dient natürlich nur als Inspiration. Ihr könnt die Strecke beliebig abkürzen oder das Wohnmobil zum Beispiel an einem anderen Ort zurückgeben.

Danke für's lesen!
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