
Rocky Mountains mit dem Wohnmobil: Welche Rundreise ist am schönsten?
Aktualisiert am: 02.12.2025
Lesedauer: 7 Minuten
Als Rückgrat von Nordamerika bieten die Rocky Mountains Natur pur: Verschneite Gipfel, Schluchten und Flüsse ziehen sich über tausende von Kilometern von Kanada bis in den Südwesten der USA. Unzählige Nationalparks reihen sich entlang der markanten Gebirgskette aneinander, einer spektakulärer als der andere. Aber wo sind die Berge am schönsten? Wir zeigen euch gleich vier Rundreisen durch die Rocky Mountains, die vor allem mit dem Wohnmobil ihren Reiz haben. Natürlich könnt ihr die Strecken auch miteinander kombinieren oder variieren.
Aber erst einmal: Wo liegen die Rocky Mountains?
Die Rocky Mountains erstrecken sich über rund 4.500 Kilometer von British Columbia in Kanada bis hinunter in den Südwesten der USA. Die Gebirgskette zieht sich durch die US-Staaten Montana, Wyoming, Colorado und New Mexico.
In den kanadischen Rocky Mountains befinden sich mit dem Mount Waddington und dem Mount Robson die zwei höchsten Berge der Rockies.
Wenn ihr mit dem Wohnmobil in Amerika unterwegs seid, könnt ihr euren Camper in vielen großen Städten abholen oder zurückgeben. In den USA und Kanada sind nämlich unglaublich viele Vermieter vertreten. Am besten nutzt ihr einen Preisvergleich wie CamperDays, um das passende Fahrzeug zu finden.
1. Rocky-Mountains-Rundreise: Sanddünen, Berge und Schluchten in Colorado

Start/Ziel
Denver hat den einzig großen Flughafen der Region und wird regelmäßig von Deutschland angeflogen.
Länge
1.500 Kilometer, nehmt euch am besten drei Wochen Zeit
Beste Reisezeit
Von Mai bis Oktober sind in der Regel alle Straßen befahrbar, allerdings ist es in den Sommermonaten Juli/August sehr heiß und die Sehenswürdigkeiten überfüllt.
Im US-Bundesstaat Colorado erreichen die Rocky Mountains ihren Höhepunkt, denn dort ist die Bergkette bis zu 600 Kilometer breit.
Los geht's in Denver, denn vor den Toren der Stadt liegt der Rocky-Mountains-Nationalpark. Ein über 483 Kilometer langes Wegenetz erschließt die Hochgebirgslandschaft mit Wildblumenwiesen und ruhigen Bergseen. Es gibt leichtere Wanderrouten (zum Beispiel zu den Calypso Falls) oder den Marsch zum Twin Sisters Peak südlich vom Estes Park. Wer genug Power und Erfahrung hat, nimmt die Bergwanderung zum Gipfel des Long Peaks in Angriff. Der Rothirsch ist das Tier des Parks, man sieht in sogar auf den Wiesen der Hotels grasen.

Südlich von Denver werden die Rocky Mountains noch spektakulärer: Die 380 Meter tiefe Royal Gorge kann man am besten von der gleichnamigen Hängebrücke aus bewundern - oder ihr stürzt euch zum Wildwasser-Rafting in die tosenden Fluten. Noch weiter südlich schlummert der über 4.000 Meter hohe Pikes Peak in der Front Range der Rocky Mountains. Ein Highway führt euch bis nach oben auf den Gipfel. Keine Sorge: Die Straße ist zweispurig und auch für Wohnmobile befahrbar. Oben angekommen, merkt man allerdings, dass die Luft etwas dünner wird. Schließlich legt man nicht tagtäglich so viele Höhenmeter mit dem Camper zurück.
Zwei weitere Orte stehen noch auf unserer Liste, auch wenn sie sich genaugenommen nicht mehr in den Rocky Mountains befinden. Da wäre zum einen der Great-Sand-Dunes-Nationalpark, wo man sich angesichts der Sanddünen wie in der Sahara fühlt. Der höchste Sandgipfel ragt 213 Meter über dem Talboden empor. Unter den vielen Wanderrouten ist unser Favorit der Marsch zu den Zapata Falls durch eine schmale Klamm. Unbedingt genügend Trinkwasser mitnehmen! Weiter westlich liegt außerdem Mesa Verde, der kulturhistorisch wichtigste Nationalpark der USA. Hier könnt ihr noch heute die alten Felsenbauten von den Ancestral Pueblo People bestaunen.
2. Rocky-Mountains-Rundreise: Gletscher, Geysire und Grizzlys im Nordwesten der USA

Start/Ziel
Auch hier ist Denver die beste Wahl. Von dort geht es weite nach Portland - oder umgekehrt.
Länge
2792 Kilometer, drei bis vier Wochen Zeit müsst ihr mitbringen
Beste Reisezeit
Die Sommermonate sind super zum Raften, aber im September und Oktober sind die Nationalparks leerer und die Preise sinken.

Auch diesen Rundreise mit dem Camper durch die Rocky Mountains beginnt ihr am besten in Denver. Als nächstes genießt man die Aussicht im Rocky Mountains National Park, bevor man sich auf der I-70 Richtung Westen aufmacht, um sich in den Bergen rund um Breckenridge auszutoben. Bevor ihr die Grenze nach Wyoming überquert, solltet ihr euch unbedingt das Ski-und Mountainbike-Mekka von Steamboat Springs ansehen.
Die bodenständige und sympathische Stadt Lander an den Ausläufern der Rockies ist ein Paradies zum Bergsteigen der Extraklasse. Die malerischen Campingplätze werden von den Einheimischen wärmstens empfohlen. Von hier aus geht es weiter Richtung Norden zum sagenhaften Grand Teton National Park und dann mit dem Yellowstone National Park zu einem echten Wahrzeichen der Rocky Mountains. Für dieses Wunderland der Geysire, Wasserfälle und Hochgebirgsseen solltet ihr mindestens drei Tage einplanen, denn der Park ist in fünf Regionen unterteilt. Am besten geht ihr zu einem Infocenter und lasst euch eine Wanderung nach eigenem Geschmack zusammenstellen.
Dann überquert ihr die Grenze zum Big Sky Country und setzt den Roadtrip langsam Richtung Nordwesten durch Montana fort. Im Sommer kann man auf dem Wildwasser des Hells Canyon National Recreation Area (Nordamerikas tiefste Flussschlucht!) paddeln gehen, bevor die Rundreise in Portland in Oregon endet. Tschüß Rocky Mountains, es war schön mit euch!
3. Rocky-Mountains-Rundreise: mit dem Wohnmobil auf der Going-to-the-Sun-Road

Start/Ziel:
West Glacier, Montana - St Mary, Montana
Länge
80,5 Kilometer (eine zweistündige Fahrt, aber rechnet mit vier Stunden, um anhalten und wandern gehen zu können)
Beste Reisezeit
Die Straße ist von Ende Juni/Anfang Juli bis Mitte Oktober geöffnet, wenn das Wetter es zulässt.
Stellt euch darauf ein, dass euch bei dieser Route durch die Rocky Mountains immer wieder der Atem stockt: Die Going-to-the-Sun-Road im Glacier National Park gehört wohl zu den schönsten Panaoramastraßen der Welt. Sie führt am Rande eines Gletschertals in Montana entlang und eröffnet euch immer wieder Blicke auf die gezackten, grauen Gipfel der Rockies. Ihr könnt die Straße in beide Richtungen befahren, aber die Landschaft wirkt am besten, wenn man von Westen nach Osten fährt.

Los geht es im kleinen Ort West Glacier und von dort aus weiter nach Aspgar, einem Dorf am Ufer des glasklaren Lake McDonald. Der Blick vom größten See in Park geht auf die schneebedeckten Berggipfel am anderen Ende. Noch schöner ist ein Zwischenstopp am McDonald Creek Overlook, denn von hier blickt ihr auf die Stromschnellen , die je nach Jahreszeit unterschiedlich sind.
Am Avalance Creek beginnen zwei tolle Wanderwege: ein 1,6 Kilometer langer Bohlenweg namens Trail of Cedars, der zum einzigen Zedernwäldchen führt, und ein 6,8 Kilometer langer Rundweg zum Avalanche Lake. Der See sieht umwerfend aus: knallig türkis, umgeben von steilen Felswänden. Wieder zurück im Camper, landet ihr auf The Loop, einem serpentinenartigen Teilstück der Straße. Rinnsale fließen den Oberg oberhalb der Straé hinab, manchmal sprühen sie eisige Gletschergischt auf die Autos und Wohnmobile.
Der Logan Pass ist der höchste Punkt auf der Straße. Mein Tipp: den Camper parken und einen der Wanderwege ablaufen. Auf diesen Wegen werdet ihr nämlich mit einigen der spektakulärsten Panoramablicke des Parks belohnt. Weiter östlich, blickt ohr direkt auf den Jackson und Blackfoot Gletscher (die leider überall im Park kontinuierlich schrumpfen). Gegen Ende halten wir am St-Mary-Falls-Wanderweg, einem 4 Kilometer langen Rundweg zum gleichnamigen Wasserfall und See - eine angemessene Art, diese Route durch die Rocky Mountains zu beenden.
Auch wenn die Touristenzahlen im Nationalpark recht hoch liegen, erlasen nur wenige die Going-to-the-Sun-Road. Das ist schade, denn der Park und die Umgebung haben noch so viel mehr zu bieten:
Many Glacier: Dieses malerische Tal auf der Ostseite des Parks ist mit mehr Seen gesprenkelt als mit Gletschern. Hier könnt ihr mehrere schöne Wanderungen in Angriff nehmen. Ein Favorit ist der gut 15 Kilometer lange Iceberg Lake Trail durch Blumenwiesen und Kiefernwälder bis zu einem von Eisschollen bedeckten See.
Flathead Lake: Der größte natürliche Süßwassersee westlich des Mississippi liegt keine Autostunde vom Glacier National Park entfern und ist wie gemacht für ein paar faule Camping-Tage am Wasser. Besonders schön ist es am Südufer, den besten Rundumblick gat man aber vom Wasser aus. Rund um den See gibt es viele schöne Campingplätze.
Bob Marshall Wilderness Complex: Das Gebiet gehört zu den am dünnsten besiedelten Regionen in den USA und erstreckt sich von der Südgrenze des Glacier National Parks im Norden bis zum Rogers Pass (am Hwy 200) im Süden. Unglaubliche 5.150 Kilometer an Wanderwegen warten hier auf Abenteuerlustige.
4. Rocky-Mountains-Rundreise: mit dem Wohnmobil über den Icefields Parkway in Kanada

Start/Ziel
Lake Louise - Jasper Town, Vom Calgary International Airport fahrt ihr zwei Stunden bis zum Lake Louise. Dort könnt ihr auch euer Wohnmobil abholen.
Länge
230 Kilometer, aber plant viel Zeit für Fotostopps und Wanderungen ein
Beste Reisezeit
Im Spätherbst ist nicht mehr so viel los wie in der Hochsaison und die Preise sinken.

Die Rocky Mountains befinden sich nicht nur in den USA: Eine der beliebtesten Routen Nordamerikas verläuft durch Westkanada. Der Icefields Parkway verbindet den Banff National Park mit dem Jasper National Park und ist an traumhaften Landschaften kaum zu überbieten. Schneebedeckte Gipfe, azurblaue Seen und zahllose Wildtiere begegnen euch auf dieser Strecke.
Am Bow Lake fliegen Adler über das strahlend blaue Wasser, während weiter nördlich eine Bergziegenfamilie an den Bergwänden hochklettert. Und am Athabasca-Wasserfall, 32 Kilometer südlich von Jasper, sucht eine Schwarzbärenmutter mit ihren zwei Jungen auf einer Wildblumenwiese nach Beeren. Manchmal fühlt sich der Highway wie eine Safari-Tour an. Aber die Landschaften sind der eigentliche Start der Route durch die Rocky Mountains: Felsige Gipfel beherrschen den Blick nach Osten und Westen , dahinter liegt wildes Hinterland. Wasserfälle donnern an Felswänden hinab, Seen glitzern stahlblau und über 100 Gletscher glitzern wie Juwelen im Berg.
Auf keinen Fall verpassen: eine Wanderung entlang der zerklüfteten Schlucht des Sunwapta Canyons. Er führt vorbei an dem donnernden Athabasca-Wasserfall. Nehmt euch am besten ein paar Snacks mit. Es gibt kaum etwas schöneres als ein nachmittägliches Picknick mit Blick auf den Mount Fryatt.

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