Durch die Provence mit dem Wohnmobil: Die schönsten Routen Südfrankreichs

Durch die Provence mit dem Wohnmobil: Die schönsten Routen Südfrankreichs

Aktualisiert am: 05.12.2025

Lesedauer: 6 Minuten

Das riecht aber gut hier! Kein Wunder, schließlich müsst ihr nur die Nase aus dem Fenster halten, wenn ihr in der Provence an duftenden Lavendelfeldern vorbeifahrt. Die Landschaft im Süden Frankreichs ist einfach atemberaubend – und so facettenreich! Ideal, um mit dem Camper durch charmante Dörfer und sanfte Hügel zu fahren, in den Weinbergen zu wandern oder die atemberaubenden Küsten der Côte d'Azur zu entdecken – wir stellen euch vier unterschiedliche Routen für eure Reise durch die Provence mit dem Wohnmobil vor.

Welche ist die beste Reisezeit für die Provence mit dem Wohnmobil?

Camper fährt über die Verdonschlucht in Frankreich

Campen wie Gott in Frankreich? Die beste Reisezeit dafür ist von Juni bis September. Dann regnet es in der Provence so gut wie nie, außerdem stehen die Lavendelfelder im Hochsommer in voller Blüte. Die Temperaturen können an die 30 Grad reichen, eine extreme Hitze wie in Spanien oder Griechenland braucht ihr jedoch glücklicherweise nicht einzuplanen.

Auch der provenzalische Herbst ist wunderbar angenehm. Das Licht erscheint golden und die Farben leuchten besonders intensiv. Der Oktober ist bei Aktivtouristinnen und -touristen sehr beliebt, da ihr bei milden Temperaturen auch anspruchsvollere Strecken in Angriff nehmen könnt.

Route 1: Avignon und die Camargue

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Route

Routenverlauf: Avignon, Arles, Camargue Naturschutzgebiet, Saintes-Maries-de-la-Mer (100 km)

Brücke in Avignon in Frankreich

Startpunkt eurer Route ist Avignon, die Stadt der Päpste. Mit ihrem Papstpalast, der imposanten Befestigungsmauer und einer reiche Kulturszene ist Avignon ein Must-see unter Provence-Fans. Auf dem Weg in die Camargue solltet ihr noch schnell einen Schlenker nach Arles zu Vincent van Gogh und Picasso einplanen. Die Kunst-Stadt ist seit 1981 UNESCO-Weltkulturerbe, rund 300 Gemälde soll van Gogh hier geschaffen haben! Picasso hingegen war von der südfranzösischen Atmosphäre dermaßen inspiriert, dass er dem Museum in Arles 57 ausgesuchte Zeichnungen überließ.

Nach all den kunstvollen Eindrücken wartet auf euch das 930 km² große Camargue-Naturschutzgebiet. Eingebettet zwischen Rhône und Petit Rhône bekommt ihr in dem Sumpfgebiet ein Potpourri an Tier- und Naturwundern zu Gesicht: Weiße Wildpferde, rosa Flamingos, verträumte Seenlandschaften, Salzgärten und Sanddünen. Bei La Capelière gibt es ein Dokumentationszentrum mit verschiedenen Beobachtungsposten der unglaublichen Artenvielfalt der Camargue.

Gelber Retro-Camper an einem Strand in Südfrankreich

Weiter geht es nach Saintes-Maries-de-la-Mer, der „heimlichen“ Hauptstadt der Camargue. Das Küstenstädtchen liegt mitten im Naturpark und ist mit 2.500 Einwohnerinnen und Einwohnern sehr überschaubar. Zwei Mal im Jahr verwandelt sich Saintes-Maries in einen Wallfahrtsort, zu dem zig Tausende Gläubige pilgern.

Empfehlenswert ist die Wandertour zum Leuchtturm von La Gacholle, der 1882 erbaut wurde. Die rund zwölf Kilometer lange Strecke führt über den Deich und ist ein schönes, letztes Etappenziel auf eurer Route mit dem Wohnmobil durch die Provence.

Route 2: Das Luberon-Tal

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Route

Routenverlauf: Cavaillon, Manosque, Bonnieux, Thouzon (234 km)

Paar schaut auf die Stadt Gordes in Frankreich

60 Kilometer von der Mittelmeerküste entfernt, südöstlich von Avignon, erstreckt sich das Luberon-Tal. Die Ausfahrt werdet ihr garantiert nicht verpassen, denn während der Lavendelernte im Sommer liegt der herrliche Duft kilometerweit in der Luft. Die Region ist unter Reisenden bekannt – trotzdem sucht ihr hier vergebens große Hotelkomplexe. Im Luberon-Tal findet ihr vielmehr charmante Ortschaften, authentische Restaurants, schöne Märkte und exklusive Weingüter.

Zwischen Cavaillon und Manosque kommt ihr mit dem Wohnmobil an vielen historischen Dörfchen vorbei, die vom Verband der „Schönsten Dörfern Frankreichs“ ausgezeichnet wurden:

  • Ansouis

  • Gordes

  • Roussillon

  • Ménerbes

  • Séguret

  • Venasque

Fahrt einfach ein Dorf nach dem anderen ab und genießt das entspannte Leben inmitten der herrlichen Natur.

Altes Kloster in der Provence mit Lavendelfeldern

Ein besonders gutes Wandergebiet findet ihr oberhalb von Bonnieux. Seit 1861 wurde der Wald aufgeforstet, heute könnt ihr auf sicheren Wegen wandern, picknicken und die Aussicht genießen. Damit ihr den Einstieg findet, müsst ihr nur einfach der Beschilderung ab Bonnieux folgen.

Zeit, noch etwas mehr in die Tiefe zu gehen: Die Grotte de Thouzon ist eine unterirdische Höhle in der Provence, die 1902 entdeckt und bis heute intakt geblieben ist. Bei der knapp einstündigen Tour wandert ihr durch das versteinerte Flussbett und werdet von einem faszinierenden Schauspiel gelber und goldener Stalaktiten überrascht. Die Temperatur beträgt hier unten 13°C, nehmt lieber eine Jacke mit!

Route 3: Die Calanques

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Route

Routenverlauf: Marseille, Nationalpark mit 3 Calanques, Cassis (60 km)

Wandern an Frankreichs Südküste

Blauer Himmel, türkisfarbenes Meer, weiße Kalkfelsen: Haltet bloß die Kameras bereit, wenn ihr die Küstenstraße von Marseille nach Cassis entlang fahrt. Die Calanques sind ein einzigartiges Naturphänomen mit dramatischen Felsformationen und kristallklarem Wasser. Gut, dass ihr mit dem Wohnmobil in der Provence etliche Aussichtspunkte ansteuern könnt, um von den steilen Klippen aufs weite Wasser zu schauen. Wir haben euch für die Route drei der beliebtesten Felsbuchten herausgesucht, die euch zahlreiche Wander- und Bademöglichkeiten bieten:

  • Calanque de Sormiou: Die Bucht ist nicht nur wegen ihrer beeindruckenden Felswände bekannt, sondern auch aufgrund des wunderschönen Sandstrands. Der Beach ist einer der größten im Calanques Nationalpark und entspannt mit dem Wohnmobil zu erreichen.

  • Calanque de Morgiou: Die Anfahrt nach Morgiou ist schon spektakulär. Über Serpentinen erreicht ihr das malerische Fischerdorf mit dem schönen Hafen. Die Calanque bietet euch herrlich blaues Wasser und durch die Felsformation sind hier viele Fische unterwegs. Deshalb ist Morgiou auch bei Taucherinnen und Tauchern sehr beliebt. Außerdem gibt es hervorragende Kletterrouten, bei denen ihr euch quer und teilweise nur wenige Meter über dem Wasser bewegt!

  • Calanque d’En-Vau: Über Geschmack lässt sich manchmal streiten, doch hier sind sich (fast) alle einig: Die Calanque d’En-Vau ist die schönste. Die Bucht fasziniert durch ihre dramatische Kulisse mit hohen, steilen Klippen und einem türkisfarbenen Wasser, das für Schnorchel- und Tauchtrips wie gemacht ist. Den Camper lasst ihr oben auf dem Parkplatz stehen, dann wandert ihr zu Fuß eine gute Stunde abwärts. Ihr werdet sehen, das Abenteuer lohnt sich!

Lesetipp: Auf der Suche nach richtigen Geheimtipps? In unserem Artikel haben wir für euch Reiseziele in Frankreich gefunden, die ihr teilweise für euch ganz alleine habt.
Jetzt reinlesen

Klippen und Meer im Calanques National Park

Der Weg nach Cassis führt euch über eine kleine Serpentinenstraße. Mit seinem historischen Fischerviertel, den farbenfrohen Hafenhäusern und den einladenden Restaurant-Terrassen ist bei dem Städtchen auch öfters von Schock-Verliebtheit die Rede. Lasst Cassis in Ruhe auf euch wirken und taucht in seine Kultur und die Fischfang-Tradition ein.

Denn wie sagte Frédéric Mistral einst: „Qu'a vist Paris, se noun a vist Cassis, pou dire: n'ai rèn vist.“ (Wer in Paris war und nicht in Cassis, hat noch nichts gesehen.)

Route 4: Die Côte d’Azur

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Route

Routenverlauf: Monaco, Nizza, Cannes, Saint Tropez (148 km)

Nizza in Frankreich

Ein bisschen Glitzer, Glitzer? Dann steigt ins Wohnmobil und macht euch auf den Weg in den Süden Frankreichs – an die Côte d'Azur. Das Juwel der Provence hält einiges für euch bereit: Startet im glamourösen Fürstentum Monaco, schlendert an beeindruckenden Luxus-Yachten vorbei und besucht das weltberühmte Casino von Monte Carlo. Kulturelles Highlight ist hier der prächtige Fürstenpalast. Obwohl er als Privatwohnsitz der Fürstenfamilie genutzt wird, kann er zu festen Zeiten auch besichtigt werden.

Schnallt euch an, denn nun geht es an der Küste entlang nach Nizza. Genießt die lebhaften Straßen und besucht das Musée Matisse in den zauberhaften Gärten von Cimiez – auch für Ottonormalkunstliebhaberinnen und -liebhaber ist das Museum ein schönes Erlebnis.

Natürlich darf Cannes auf eurer Wohnmobil-Tour durch die Provence nicht fehlen! Wenn hier im Mai die Internationalen Filmfestspiele stattfinden, ist das idyllische Städtchen kaum wiederzuerkennen – es wimmelt nur so von Stars und Sternchen. Neben all dem Glamour hat Cannes auch wunderschöne Strände. Die bekanntesten sind der La Croisette Beach und der Festival Palace Beach. Die absolute Ruhe findet ihr hier nicht, dafür gibt es aber eine Menge zu gucken, hat auch was!

Fahrt anschließend noch ein Stückchen weiter bis nach Saint Tropez, das euch mit seinen kleinen bunten Gassen, dem mittelalterlichen, historischen Zentrum und dem Delikatessen-Markt auf dem Place des Lices begeistern wird. Berühmt ist der Strand von Pampelonne, wo ihr auf 4,5 Kilometern garantiert einen Platz findet, um eure Füße in den goldenen Sand zu stecken.

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